Die neue Nachbarin

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Die Gestalt einer Frau wurde sichtbar, vom dunkelhaarigen Typ, mit großen, weichen Brüsten. Daneben erschien eine Schriftzeile, nämlich die Aufforderung, eine Botschaft an die schöne Unbekannte einzutippen. Romeo beugte sich über die Tastatur und begann zu schreiben. Er machte die Minitel-Teilnehmerin 102264583 mit seiner Vorliebe fürs Schlafen im Freien bekannt, mit seiner Schwäche für spitzenbesetzte Büstenhalter und mit seinen Maßen.
In zwei oder drei Sekunden müsste die Antwort auf der Mattscheibe aufleuchten.

Der neue PC, mit raffinierter Software bestückt, war wirklich die ideale Lösung, wenn ein Mann sauberen Sex haben wollte. Vorbei die Zeiten, wo man sich zumindest frisch rasieren und umziehen, wo man das Mädchen bewirten und mit sanfter Musik schmeicheln mußte. “Minitel“ machte umständliches Beiwerk überflüssig. Mit Codezahlen, die der Teilnehmernummer vorgeschaltet wurden, konnte man sich mit Frauen in Verbindung setzen, die ganz bestimmte Sexualtechniken bevorzugten.

Für ihn, der bis vor kurzem nur mit prüden Girls zu tun gehabt hatte, war Computer-Sex wie ein Schlaraffenland, wo alle Wünsche erfüllt wurden, und das auch noch zum Spartarif. Ein süßes Vorgefühl, was die weitere Action mit Nr. 102264583 anging. Er wollte gerade die Image-Taste drücken und das bewegte Bild seiner Wunschpartnerin auf den Monitor zaubern, als die Türklingel ertönte.

Seufzend erhob er sich. Er durchquerte den Raum und öffnete.
Sie war 18 oder 19, blond, großgewachsen, mit glatten, wunderbar runden Schenkeln, die sich unter ihrem schwarzen Minirock abzeichneten. Was nichts an der Tatsache änderte, dass Romeo die Störung ungemein peinlich und störend fand. “Ich kaufe nichts“, sagte er und schielte auf den Monitor, wo sich Nr.

102264583 aus ihrem BH schälte. “Ich abonniere auch keine Zeitung. Guten Abend.“ “Ich heiße Juliette“, sagte sie mit aufreizend spröder Stimme. “Würden Sie mir mit etwas Zucker aushelfen?“ Er war verblüfft.

“Sie wohnen hier im Haus?“ “Ein Stockwerk über Ihnen. Ich bin heute früh eingezogen.“ Romeo kam aus der Küche zurück. “Zucker, bitteschön.“ Sie hatte die Schwelle überquert und strich sich die blonden Strähnen aus der Stirn. Eine Geste, die Bewegung in ihr T-Shirt brachte.

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“Dann bräuchte ich noch etwas Kaffee. Gemahlenen.“Die rote Signaltaste hatte zu blinken begonnen, und Romeo wusste auch, warum. Seine Minitel-Freundin wollte wissen, wie er ihre Oberweite, die inzwischen von allen Hüllen befreit worden war, beurteilte. Hastig füllte er Kaffee in eine Filtertüte.

“Wär’s das?“ fragte er. “Haben Sie keine Kaffeemaschine?“ “Warum?“ “Meine ist noch nicht ausgepackt.“ Sie betrachtete ihn aus großen, unschuldigen Augen. “Sie haben doch nichts dagegen, wenn ich Ihr Gerät benutze.“ Ihm lag eine Antwort auf der Zunge, die Juliette nicht besonders gefallen hätte. Es gab in dieser Wohnung wohl bald nichts mehr, was die ungebetene Besucherin nicht benutzt hätte.
Mein Gott, der PC! Was würde die Schönheit mit den Supermöpsen von ihm denken? Er eilte ins Wohnzimmer und wollte ein paar zärtliche Worte eintippen, als erdie Leerzeichen auf dem Monitor entdeckte.

Er drückte auf die Taste “Störung“. Die Auskunft kam: VERBINDUNG ABGEBROCHEN. Der Fluch, der ihm über die Lippen kam, war von der Art, wie er ihn immer als “obszön und geistlos beanstandete. Und dann duftete die Wohnung nach Kaffee.

Die blonde Besucherin war hinter ihn getreten, sie hielt eine Tasse in der Hand und trank. Als er die Störtaste mit der Faust bearbeitete, zitterten ihre langen Wimpern. Was dann aber über ihre vollen, weichen Lippen kam, war eine Frage, die ihn auf hundertachtzig gebracht hätte, wäre er nicht mit Nr. 102264583 ausgelastet gewesen.
“SIND Sie mit Ihrem PC nicht hundertprozentig zufrieden?“ “Ich“, sagte Romeo, “bin mit meinem PC hun-dertfünfprozentig zufrieden.

Das Problem ist, ich hatte eine Verbindung, die durch Ihren Besuch unterbrochen wurde.“ “Wenn Sie wüssten, wie leid mir das tut.“ Sie legte ihm die Hand auf den Arm, und Romeo, der das irgendwie ungehörig fand, machte eine Abwehrbewegung, die den Kaffee überschwappen ließ. Dem blonden Mädchen schien der warme Spritzer nichts auszumachen. Sie schloss die Augen, während der Kaffee ihr T-Shirt durchtränkte. Romeo war verunsichert, weil ihn das merkwürdige Schauspiel in einen ebenso merkwürdigen Zustand der Erregung versetzte.

Es dauerte eine Weile, bis sie die Augen wieder aufschlug.
“Wenn Sie mir nur helfen würden, den Reißverschluss zu öffnen.“ Sie legte ihm die Hand auf die Schulter. Das Computerspiel, auf das er sich seit Tagen gefreut hatte, war plötzlich weit, weit weg. Monotol? Manatal? Minitel? Scheiß auf das Programm hieß, das Geschöpf, dessenwarme Nacktheit wie ein duftender Tropenwind wirkte, schien ihm jetzt wichtiger als Freuden, die sich per Tastendruck heranholen ließen. Juliette hatte die schwarzen Pumps abgestreift.

Ihre Hand strich über seine behaarte Brust. “Wenn Sie mir jetzt noch den Rock aufhaken würden?“ flüsterte sie.
Ein Kitzel durchflutete ihn, als sie das sagte. Aber dann fiel ihm ein, dass sie doch eigentlich nur gekommen war, weil ihr der Zucker zum gottverdammten Mitternachtskaffee fehlte. Und jetzt wollte sie, dass er ihr den Minirock auszog.

“Warum?“ – “Können Sie sich das nicht vorstellen?“ sagte Juliette. Er konnte sich einiges vorstellen, als das Mädchen ihr entblößtes Gesäß an seiner Männlichkeit rieb. Der Reißverschluss ihres T-Shirts war zur Hälfte geöffnet, gerade genug, um den Blick auf den zarten Busen freizugeben. Warum zögerte er noch? Hinter Juliette war der Monitor zu erkennen, mit einer orangefarbenen Schriftzeile, die ihm mitteilte, dass er seit Minuten von der Nr.

102264583 angewählt wurde. Juliette reckte sich, um das Keyboard des Geräts mit dem Fuß zu erreichen. “Was passiert“, fragte sie, “wenn man auf die grüne Taste drückt?“ -“Bitte nicht“, sagte Romeo, aber es war zu spät.
Juliette hatte den Computer mit dem großen Zeh abgeschaltet. Der Druck, den sie auf seine Schenkel ausübte, wurde stärker.

Er spürte, dass die ganze Sache von Sekunde zu Sekunde gefährlicher wurde. Was das Mädchen von ihm wollte, war genau die vorsintflutliche Art von Liebe, die er eigentlich hatte vermeiden wollen. Er zuckte zusammen, als er ihren heißen Atem an seinem Ohr spürte. Sie hatte sich das T-Shirt ausge-zogen, und ihr schlanker, geschmeidiger Leib war eine Herausforderung, auf die es nur eine Antwort gab.

Er mußte ihr beweisen, dass er außer Guatemala-Kaffee noch andere Dinge zu bieten hatte. Er riss sie an sich. Sein Mund fand ihre geöffneten Lippen, und dann spürte er, wie sie mit seiner Zungenspitze zu spielen begann. Mit bebender Hand öffnete sie seinen Gürtel, und dann gab es kein Hindernis mehr.
Er nahm noch war, wie sie ihn mit sanfter Begierde in den roten Ledersessel drückte, und das Letzte, was er spürte, war ein Zusammenprall wie von Feuer und Wasser, als ihre Körper verschmolzen, ja verschmolzen.

Er wachte auf, als Juliette sich bewegte. Sein Blick wanderte durch das Zimmer, erfasste die beiden Kaffeetassen, die hochhackigen Damenschuhe, die auf dem Teppich lagen, das blinde Viereck des Monitors und das Keyboard, dessen Tasten von einem Fächer blonder Haare bedeckt war. Sie war nackt und hielt den Arm um seinen Hals gelegt. Als er sie in den Nacken küsste, schlug sie die Augen auf.

Sie erschrak, als sie ihre Blöße bemerkte. “Du wirst aus dieser Situation doch nicht die falschen Schlüsse ziehen“, hauchte sie. “Ich habe es aufgegeben, Frauen verstehen zu wollen“, sagte er. Juliette kniff ihn in die Schulter.

“Ich wollte wirklich nur etwas Zucker.“ Sie strich sich über das dunkle Dreieck ihres Schoßes. Das Mädchen hatte sich aufgerichtet, in ihren Augen lockte ein rätselhaftes Lächeln. Als ich reinkam, hast du etwas von einer Verbindung gesagt, die durch meinen Besuch unterbrochen wurde. Was meinst du damit?“Er deutete auf seinen PC.

“Eine geschäftliche Angele-genheit. ich bin Analytiker für Börsenkurse. Ein Kunde hatte mich angewählt.“ Sehr scheu und wirklich ganz zufällig berührte sie ihn mit ihren schon wieder harten Brustspitzen. “Wir lieben und, und ich weiß nicht mal, wie du heißt.“ “Romeo.“ “Einfach so, oder bist du wirklich Italiener?“ “Einfach so, und Italiener bin ich auch.“ “Wie gefällt’s dir in Frankreich? Ich meine, ob dir die Französinnen gefallen.“ “Die Französinnen?“ “Zum Beispiel ich.“ “Du bist die Schönste, die je diese Wohnung betreten hat.“Der Schmollmund, den sie machte, war so aufreizend, dass er seine Männlichkeit mit der Hand abdecken mußte.

“Und es gibt keine Freundin, die zur Entspannungsmassage eincheckt?“ “Du bist die erste, ich schwör’s dir.“ “Meineid um Mitternacht“, sagte Juliette. “Warum können Männer nie die Wahrheit sagen?“ “Die Wahrheit?“ Sie lag auf dem Rücken. “Dass du, als ich kam, auf eine Frau gewartet hast.“ “Wie kommst du darauf?“ “Wenn man ein bisschen Erfahrung hat, dann merkt man, wenn ein Mann hungrig ist auf Sex.“Er beugte sich vor und berührte die Tasten des PC. “Wie ich dir schon sagte, ich war mitten in einer Beratung.“ Ihre Hand schob sich vor und liebkoste seine Lenden.

“Kann man mit einem solche Computer nur Aktienkurse analysieren?“ “Es kommt ganz auf die Software an“, sagte Romeo und ärgerte sich, wie steif das klang. Ihr Mund hatte seine Lenden erreicht. Juliettes Zungenspiele waren weder fordernd noch gierig, sondern unendlich zärtlich. Er hatte Schwierigkeiten, sich jetzt auf ein Gespräch zu konzentrieren, und als Juliette das bemerkte, richtete sie sich auf und schlang die Arme umseinen Hals.

“Versprich mir, dass du nie im Leben mit einer anderen Frau Computersex betreiben wirst. Ich weiß doch, wie der Hase lief…“ Er nickte.
Sie setzte sich rittlings auf ihn. “Ob du dein Versprechen auch halten kannst, werden wir gleich noch einmal probieren.“ Sie nahm seine Hände und führte sie an die empfindlichsten Punkte ihrer Brüste. Sie bot ihm die verlockend weichen Halbkugeln ihres Hinterns an, zitterte unkontrolliert, als er sie streichelte.

Sie stöhnte vor Wonne, als seine Zunge ihren Gaumen liebkoste. Romeo war drauf und dran, auszurasten. Ihm war endgültig klar, dass er mit seiner Suche nach elektronischen Streicheleinheiten auf dem falschen Dampfer gewesen war. Danach nutzte Juliette die Pause, um den PC einzuschalten.

Drei Worte, gelb auf lila, erschienen auf dem Monitor. “Wollen Sie Sex?“ Sie brauchte nicht lange, um ihre Antwort einzutippen: “Positiv.“ Eine neunstellige Zahl wurde sichtbar, gefolgt von der Aufforderung: “Fangen Sie an.“ Juliette ließ sich nicht lange bitten. Sie tippte ihre Fantasien ins Keyboard, und sie legte sich dabei keinerlei Zügel an. Als sie immer hemmungslosere Spielarten beschrieb, versagte das Gerät ihr den Dienst.

Der PC war überfordert, gab gegen die Triebe einer menschlichen Sex-Maschine auf. Vom Monitor wallte eine Rauchwolke auf, dann erloschen alle Funktionen.
Das blonde Mädchen, das vor lauter Erregung klitschnass geworden war und Herzklopfen bekommen hatte, lehnte sich keuchend zurück. Sie betrachtete ihren neuen Freund, der seinen Kopf tief in ihrem Schoß vergraben hatte. Wenn er mich nicht so gemein verführthätte dachte sie, könnte ich Mitleid mit ihm haben.


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